Die französische Übersetzung des Wortes "Dessous" gibt Aufschluss darüber, was sich unter dem geheimnisvollen Begriff verbirgt: alles, was "darunter" ist - alles, was magisch anzieht. Und was kann man nicht alles darunter haben: Transparente, edle, spärliche, reich verzierte und vor allem reizvolle Damenunterwäsche aller Art. Dabei klingt das Wort "Dessous" einfach viel besser als "Unterwäsche" und wird höchstens noch von dem edlen Wort "Lingerie" getopt. Alles drei meint dasselbe, obowohl man unter Unterwäsche meist mehr die Alltagskleidung versteht, während Dessous sexy und alles andere als alltäglich sind.
Dessous betonen die schönen Rundungen der Frauen und geben der Figur durch Bügel, Strapse, Verstärkungen, Cups und andere kleine Tricks eine attraktive Form, die aktuellen Trends entspricht. Waren Dessous früher meist von Hand gefertigt und dadurch sehr teuer, so schafft die moderne Modewelt hochwertige, aber günstige Modelle durch moderne Technik. Heute werden sexy Dessous zur alltäglichen Unterwäsche.
Dessous spielen mit feinen Stoffen und edlen Schnitten. Seide, Spitze, Rüschen und Schleifchen sind für Dessous ein Muss. Mit Dessous verbindet man daher automatisch Sexappeal. Jedoch sind nicht alle Dessous auch Reizwäsche, die nur die sexuellen Reize hervorheben soll. Jedoch - warum nicht die Vorzüge des weiblichen Körpers betonen, wenn es heute preiswerte Modelle gibt, um die Figur zu straffen.
Schon im alten Ägypten kannte man Dessous - zumindest ihre ersten Formen. Um die Hüfte wurde ein Schurz getragen, der den Genitalbereich schützte. In der Antike kannte man Brustbinden. Sie sollten den Busen betonen und waren oft farbig und schön geschmückt. So kannte man also schon damals die ersten BHs. Im Rom der Antike jedoch kannte man das Schönheitsideal kleiner Brüste. Hier wurde der Busen also nicht betont, sondern abgebunden.
In Rom erfand man auch den Slip für Damen, jedenfalls für die reichen unter ihnen. Sie bedeckten ihre Hüfte mit einem Tuch, das sie seitlich verknoteten oder vernähten. In der Renaissance mochte man ausladende Hüften, daher erfand man hier ein sehr sperriges Dessous: den Reifrock. Breite Hüften und eine schmale Taille, die - ebenso wie der übbige Busen - in ein Korsett gezwängt wurden: Das war der verführerische Stil der Zeit. Während Dessous damals schon oft an Folterinstrumente grenzten, die den Körper straffen sollten und dabei nicht selten deformierten, gibt es heute die riesige Bandbreite an bequemen Dessous.
Egal ob Strumpfhalter, Strumpfband, Nachtwäsche oder Nylon Strumpfhosen - die Bandbreite der Dessous ist so vielseitig, dass hier jeder ein "Darunter" findet, das zum Körpergefühl und der Stimmung passt. Dessous sind übrigens nicht nur etwas für Frauen, sondern es gibt auch Dessous für Männer wie extravagante Slips. Herrenslips wie man sie heute kennt kamen erst Anfang der 19. Jahrhunderts auf den Markt. Damals durften Frauen noch keine Unterhosen tragen - Slips waren Symbole der Männlichkeit.
Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts jedoch brach die Zeit der Frauen an: Strümpfe aus Kunstseide und bequeme BHs schufen nun die moderne Welt der Dessous. Inzwischen gelten Corsagen und Corselets als bequem und sexy. Ob romantisch, verspielt oder erotisch - in der Welt der Dessous ist alles erlaubt, was gefällt.